Erdmute Scheufele

Welches Potenzial könnte in Menschen geweckt werden, wenn ohne Bedingung für ihre Lebensgrundlage gesorgt wäre! Wie viele Menschen arbeiten an Stellen, an denen sie todunglücklich sind. Oder sich nicht gebraucht fühlen. Der Wert eines jeden Menschen ist gleich. Die Freiheit, die das bedingungslose Grundeinkommen ermöglicht, schafft Selbstbestimmung in unserer Gesellschaft. Ein Umdenken in der Sozialpolitik ist möglich!

Marie Schäffer

Als politisch denkende Informatikerin nehme ich sehr akut wahr, wie die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche Arbeit verändert. Einerseits ist abzusehen, wie nach und nach bestimmte Kategorien von Jobs immer mehr automatisiert werden. Und andererseits haben wir jetzt schon eine stetig wachsende neue Klasse von prekärer Beschäftigung, die mit Scheinselbstständigkeit, Dauerüberwachung, dem Wegfall aller Individualität in der Jobausübung und dem Zurückdrehen von mühsam erkämpften Arbeitnehmerrechten einhergeht.
Neben der notwendigen Regulierung dieser Auswüchse ist ein bedingungsloses Grundeinkommen für mich ein Weg, den Menschen Würde und eine starke Verhandlungsposition zurück zu geben. Dies würde auch die Möglichkeit eröffnen, sich in einem rasant verändernden Arbeitsmarkt ohne Druck neu orientieren zu können oder mal eine Pause für die Familie einzulegen.

Da ein solch grundlegender Wandel nur bedachtsam gelingen kann, werde ich mich dafür einsetzen, dass in wissenschaftlich begleiteten, aussagefähigen Modellprojekten die gesellschaftlichen Auswirkungen eines Bedingungslosen Grundeinkommens erprobt werden. In der Zwischenzeit unterstütze ich den Kurs der Bündnisgrünen, mit der Abschaffung von Hartz-IV-Sanktionen, der Kindergrundsicherung, der Garantierente und Elternunabhängigem BAföG erste Schritte in diese Richtung zu gehen.

Sahra Damus

Ich engagiere mich schon seit langem gegen prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen, z.B. in meiner Gewerkschaft der GEW. Die Welt – und damit auch die Arbeitswelt – wandelt sich stark durch Klima und Flucht, aber auch durch Digitalisierung und neue Arbeitsformen. Ich persönlich bin für ein bedingungsloses Grundeinkommen, das in einem Modellversuch erprobt und dessen Entwicklung wissenschaftlich begeleitet wird. Die gesellschaftlichen Auswirkungen solch einer tiefgreifenden Änderung müssen vor einer Einführung gut ausgelotet werden. Als Grüne fordern wir zudem einige Bausteine, die für mich bereits in die Richtung eines Grundeinkommens weisen: die Abschaffung der Hartz-IV-Sanktionen, eine Garantierente, die Einführung einer Kindergrundsicherung, BAföG unabhängig vom Elternhaus und eine Bürger*innenversicherung für Krankenkasse und Rente.

Herzliche Grüße
Sahra Damus

Rene Trocha

Ich bin in der DDR aufgewachsen. Dadurch habe ich zum Grundeinkommen wahrscheinlich ein anderes Verständnis. Die Schere zwischen arm und reich geht unaufhaltsam auseinander. Dem müssen wir etwas entgegensetzen.
Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) bedeutet nicht das Ende der menschlichen Arbeit, sondern lediglich das Ende der Armut und der Demütigung von Menschen. Die Zustände bei Hartz 4 sind nicht tragbar. Es kostet Millionen von Euro, um die Menschen zu kontrollieren. Die können und sollten wir sparen. Das Land lebt jetzt schon vom persönlichen Engagement. Unzählige Ehrenamtliche leisten jeden Tag viel für unsere Gesellschaft. Wir müssen mehr Räume für kreatives Handeln schaffen und den Menschen Vertrauen geben.
Euer
René Trocha
Direktkandidat MOL II

Julia Schmidt

Ich bin für ein bedingungsloses Grundeinkommen, weil es eine würdevolle Existenzsicherung ohne Stigmatisierung und Bürokratie ermöglicht. Trotzdem bin ich auch realistisch und werde mich aktuell vorrangig dafür einsetzen, eine gemeinsame, wissenschaftliche Grundlage zu schaffen. Erste Modelle und Ansätze gibt es schon, diese müssen wir ausbauen, fördern und wissenschaftlich begleiten.

Durch die zunehmende Digitalisierung verändert sich unsere Arbeitswelt rasant. Jobs, die früher als sicher galten werden heute nicht mehr gebraucht und wir müssen das Thema „berufliche Weiterbildung“ neu denken.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde den Menschen ermöglichen, auch neue Wege zu gehen, sich beruflich zu verändern, ein Risiko zu wagen ohne die Angst im jetzigen Sozialsystem zu landen, das nicht mehr zeitgemäß ist.
Wir müssen Hartz IV überwinden, unsere Sozialsysteme neu gestalten und dabei sehe ich ein bedingungsloses Grundeinkommen als große Chance und Möglichkeit Armut wirksam und unbürokratisch zu bekämpfen.

Zu meiner Person:
Ich bin Julia Schmidt, 25 Jahre, studiere Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft und Soziologie an der Fernuni Hagen und wohne in Hohen Neuendorf. Nebenbei arbeite ich 20 Std./ Woche im Bundestag im Bereich Arbeitnehmerrechte und aktiver Arbeitsmarktpolitik.

Philipp Maaßen

Ich bin Philipp Maaßen, 18 Jahre alt, habe im Mai mein Abitur an einem Brandenburger Gymnasium gemacht und kandidiere bei den Landtagswahlen für Bündnis 90/Die Grünen.
Ich bin in Wahlkreis 25 in Teltow-Fläming aufgestellt, ein Landkreis, der Speckgürtel, aber auch ländliche Gegenden vereint.

Ich bin für ein bedingungsloses Grundeinkommen, da es meiner Meinung nach dem Leistungs- und Konkurrenzdruck des Kapitalismus Abhilfe schafft. Keine*r ist mehr verpflichtet zu arbeiten, um Geld zu verdienen. Vielmehr schafft ein BGE finanzielle Sicherheit und ermöglicht das Ausführen von Berufen, die Spaß machen, unabhängig von der Entlohnung.
Auch sollten wir im Zeitalter der Digitalisierung und Wegfall von Arbeitsplätzen überlegen, wie wir unser Leben gestalten wollen.

Arbeit steht nicht länger im Vordergrund der Lebensplanung. So kann das Grundeinkommen Sicherheit garantieren.
Auch ist es nicht so degradierend, wie heutige Sozialhilfen, wo sämtliche Ausgaben gegengerechnet und kontrolliert werden und die Menschen jedes Mal beim Amt vorstellig werden müssen.

So werde ich mich im Landtag für Modellversuche eines bedingungslosen Grundeinkommens einsetzen, um Akzeptanz zu schaffen und eine flächendeckende Einführung vorzubereiten.

Martin Wandrey

Ein bedingungsloses Grundeinkommen schafft eine unverhandelbare Basis für jede*n in unserer Gesellschaft. Aber es sichert nicht nur existientiell ab, es wird auch dazu beitragen, schlechte bezahlte Arbeit aufzuwerten und dafür sorgen, dass Menschen mit geringen Einkommen unterm Strich deutlich mehr haben. Es beseitigt die klare Trennung zwischen Erwerbsarbeit und Arbeitslosigkeit und sorgt dafür, dass Menschen, die arbeiten, immer auch spürbar mehr Geld in der Tasche haben.

Danilo Zoschnik

Ich bin ein angehender Lehrer im Studium, der noch während des Abiturs begonnen hatte, ehrenamtlich aktiv zu sein. Und habe selbst gespürt, wie es ist in seiner Leidenschaft durch finanziellen Druck eingeschränkt zu werden. Deshalb bin ich ein großer Befürworter eines existenzsichernden Grundeinkommens für alle! Den Zusatz ’sozial‘ muss sich eine Marktwirtschaft eben auch erst verdienen.

Ruth Wagner

Das Sozialsystem muss sich auf die Digitalisierung der Arbeitswelt anpassen. Diese Entwicklung wird dazu führen, dass Menschen keine angemessenen Arbeitsmöglichkeiten mehr finden werden und aus dem klassischen Sozialversicherungssystem herausfallen werden. Gleichzeitig muss ein menschenwürdiges Sozialsystem vorhanden sein, ohne quälende Bedürftigkeitsprüfung, Sanktionen und ständige Behördengänge. Deshalb plädiere ich für die Entwicklung eines Grundeinkommens.

Clemens Rostock

Ich bin aus verschiedensten Gründen für ein Grundeinkommen, dabei aber auch Realist. Ich bin vor allem dafür, weil es m.E. der einzige Weg ist, versteckte Armut effektiv zu bekämpfen, weil ich lieber motivieren statt sanktionieren will und weil ich als Volkswirt überzeugt bin, dass das Ganze auch deutlich treffsicherer und günstiger als das jetzige Sozialsystem sein kann. Darüber hinaus bin ich Anhänger davon, die soziale und die ökologische Frage auch in einem Grundeinkommen gemeinsam zu denken und bei der Finanzierung über Ökosteuern eine ökosoziale Umverteilung zu erreichen.