Ben Waldecker

Warum müssen Krankenhäuser Profit machen?
Warum finden wir nicht genug Menschen, die die wichtigsten Aufgaben unserer Gesellschaft gerne übernehmen?
Stichworte: Lehrermangel, Erziehermangel, Pflegekräftemangel, Ärztemangel
Warum quälen wir uns krank zur Arbeit?
Und warum müssen manche Menschen zwei oder mehr Jobs nachgehen, um finanziell irgendwie über die Runden kommen – während andere “ihr Geld für sich arbeiten lassen” und mehr verdienen, als sie je ausgeben könnten?

Ein Tag hat nur 24 Stunden. Und dennoch leben wir in einem System, das uns zwingt, einen Großteil der wachen Zeit mit einem Lohnerwerb zuzubringen. Tagein, tagaus. Jahr für Jahr für Jahr für Jahr – bis zur Rente.

Die Pandemie hat es gezeigt: “Die Menschen müssen arbeiten.” Die Verfügbarkeit von Arbeitskräften wurde deutlich über das gesundheitliche Wohlergehen von Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern gestellt… die Wirtschaft muss laufen.

Es gibt so viele Menschen, die ihren Job gerne machen. Es gibt so viele Menschen, die ihren Job gut machen. Aber, ob sie damit über die Runden kommen, hängt nur davon ab, wieviel Profit sich mit ihrer Arbeitsleistung machen lässt. Ich halte diese Denkweise für falsch. Und ich glaube, dass viel mehr Jobs von viel glücklicheren Menschen gemacht würden, wenn wir uns vom Zwang entbänden, Geld zur Existenzsicherung verdienen zu müssen. Deshalb befürworte ich ein bedingungsloses Grundeinkommen.

Über Ben Waldecker:
36, geboren in Kiel, lebt in Stelle mit seiner Frau samt 3 Kindern und arbeitet in Hamburg als Ingenieur in der Klebeband Produktion. Schwerpunkte: Vereinbarkeit von Familie und Beruf, politische Bildung, Antifaschismus, soziale und Klima-Gerechtigkeit. Seit 2021 im Gemeinderat aktiv um die Perspektive von jungen Eltern und Kindern in der Kommunalpolitik zu stärken. Hat Freude an Sprache, Musik und Poolbilliard.

Viktor Linsel

Das Grundeinkommen kann allen Menschen ein gutes Auskommen sichern, und das ohne Gegenleistungen zu erwarten.
Klingt wie eine Utopie, halte ich aber für machbar. Wo das Geld herkommen soll? Von den 100 reichsten Deutschen zum Beispiel, die ihr Vermögen in den letzten drei Jahren verdoppelt haben, während viele andere ihre Rechnungen nicht bezahlt haben. Und das nicht durch Arbeit, sondern größtenteils durch Zinsen auf das Vermögen und Dividende aus den Aktien, die sie geerbt haben.
Wenn die also was geschenkt bekommen, warum nicht alle?

Und das führt dann auch zu besseren Arbeitsbedingungen und höheren Löhnen, weil niemand mehr aus Geldnot gezwungen ist, in einem Job zu arbeiten, der langfristig kaputt macht.
Wer also Pflegekräfte, Putzkräfte oder Verkäufer*Innen anstellen möchte, muss sie ordentlich bezahlen – sonst kommt niemand.

Für mich gute Gründe für ein Grundeinkommen.

Natürlich gibt es noch Dinge, die daran nicht gerecht sind: Eine Mieterin in München etwa könnte von dem Geld gerade so die Wohnung bezahlen, dass der Mieter in Bergen an der Dumme für seinen kompletten Lebensunterhalt aufbringen muss.
Aber immer noch gerechter als jetzige System, in dem beide nicht über die Runden kommen, während die Reichsten der Reichen sich noch einen Yachthafen anbauen.

Achso: Ich lade hier kein Foto hoch, weil ich finde, dass Politik sich um die besten Inhalte drehen sollte, nicht darum, wer am hübschesten lächeln kann.

Thorsten Heymann

Ich bin für ein Grundeinkommen, da es mehr Vielfalt in die Wirtschaft bringen würde. Außerdem würde ein Grundeinkommen viele Existenzen sichern, die vor allem in diesen schweren Zeiten bedroht sind. Zudem könnte man das Hartz-4 System abschaffen und ein menschenwürdigeres System anbieten.

Torben Franz

Ich halte ein Grundeinkommen, das gleichzeitig mit dem „Recht auf Arbeit“ eingeführt wird, für eine sinnvolle Ergänzung des Sozialstaates und eine gute Entbürokratisierung des Sozialsystems.

Umso mehr muss bei einer Einführung allerdings beraten und überwacht werden, wie sich Armut entwickelt und verändert. Das Grundeinkommen darf nicht dazu führen, dass Armut durch bspw. Erkrankung oder Verschuldung unsichtbar wird.

Maik Smidt

Jeder Mensch hat das Recht, in Würde zu leben, egal ob er angestellt/selbstständig arbeiten kann oder möchte. Viele sinnvolle und attraktive Arbeiten sichern kein gutes Einkommen. Die Besitztümer auf der Welt sind verteilt und jeder Mensch sollte unabhängig vom Reichtum seiner Familie sich frei entwickeln dürfen.
Ich glaube auch, dass das bedingungslose Grundeinkommen nicht dazu führen wird, dass die Menschen weniger produktiv sind. Ganz im Gegenteil: Dadurch, dass sie ihre Interessen stärken können, werden sie produktiver und die Gesellschaft hoffentlich besser und glücklicher.