Matthias Knöferl

„Times they are a changin“

Wir diskutieren ein bedingungsloses Grundeinkommen wieder, wie schon in den 60er Jahren, im Schatten einer sich anbahnenden Automatisierungswelle. Wenn wir das Grundeinkommen lediglich als Maßnahme gegen Arbeitslosigkeit begreifen, wird das Projekt wie damals scheitern.

Ich bin durch meine eigene Erfahrung davon überzeugt, dass ein Grundeinkommen noch viel mehr als das sein kann und sollte. Ich selbst befinde mich derzeit in einer beruflichen Umorientierung, weg von einem Angestelltenverhältnis als Ingenieur hin zu Selbstständigkeit als Handwerker. Dies ist mir nur möglich, weil ich in meiner Zeit als Angestellter Rücklagen gebildet habe. Wer z.B. Studienkredite zurückzahlen muss, hat diese Möglichkeit nicht in dem Maße.

Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Grundeinkommen hier mehr Gerechtigkeit herstellen würde und helfen würde, die im Individuum schlummernden Potentiale zu entfalten. Menschen und ihre Ideen sind unsere größte Ressource. Nicht um noch mehr Gewinn zu erwirtschaften und noch mehr Wälder zu roden – sondern um dazu zurückzufinden, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, die Probleme unserer Zeit proaktiv zu lösen und unseren Kindern eine Welt zu hinterlassen, in der wir selbst gerne leben würden!