Seit 2015 unterstütze ich gemeinsam mit meinem Mann Familien aus Afghanistan und Syrien auf den Weg in ihre neue demokratische Heimat. 2018 gründeten wir deshalb den Treffpunkt „Nebenan“.
Hier bieten wir Hilfe zur Selbsthilfe sowie die Nachbarschaftshilfe an. Im Treffpunkt organisieren wir Bastelnachmittage, Feste, u.a.
Zum Projekt „Demokratie leben!“ hätten wir uns gerne mehr Mitstreiter gewünscht, aber die Realität sieht anders aus.
Die Menschen, die im Berufsleben stehen, haben wenig Zeit für das Ehrenamt. Und das ist verständlich.
Arbeitsaufgaben in der Erwerbsarbeit müssen in immer kürzerer Zeit erledigt werden.
Die Arbeitnehmer werden physisch und psychisch am Arbeitsplatz ausgebeutet.
Oft bleibt kaum Zeit für die Politik oder für das Ehrenamt.
Für eine solidarische Gesellschaft brauchen wir Menschen, die sich ehrenamtlich für die politische Arbeit, bei der Feuerwehr, im Sportverein engagieren.
Die digitale Umstellung in unserer Gesellschaft, die ökologische Umstellung verschiedener Industriezweige und der Kohleausstieg werden in Zukunft viele Erwerbsarbeitsplätze kosten.
Der genannte ökologische Umbau der Wirtschaft muss mit der Transformation in eine solidarische Gesellschaft einhergehen.
Ein emanzipatorisches, bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) kann ein wichtiger Baustein für eine inklusive Wohlfahrt und solidarische Gesellschaft sein.
Für mich hat die Arbeit, ob Erwerbsarbeit oder Care-Arbeit, eine hohe integrative Kraft. Arbeit gibt jedem Menschen Zufriedenheit und einen geregelten Tagesablauf. Teilzeitarbeit oder verkürzte Arbeitszeit, um Zeit für Ehrenämter, Politik oder Familie zu haben, ist nicht nur für das Wohlbefinden jedes Einzelnen wichtig, sondern würde unsere Gesellschaft solidarischer und besser machen.