Mirko Schultze

Ich bin 45 Jahre alt und habe Maurer gelernt. Viele von uns hätte damals ein Grundeinkommen geholfen: wir wären nicht auf die Gnade der Arbeitgeber*innen angewiesen gewesen und hätten nicht jeden Job annehmen müssen, den man uns, meist unter Umgehung des Bau-Mindestlohnes, angeboten hat. Wir wären starke Verhandlungspartner*innen in eigner Sache gewesen. Heute ist das im Handwerk vielleicht anders, aber in vielen anderen Bereichen nicht und deswegen streite ich für ein Grundeinkommen, bedingungslos übrigen. Stellen wir uns doch mal vor, wir würden unsere Arbeitskraft, die einen großen Teil der Gewinne schafft, die andere in ihre Taschen stecken, nicht mehr anbieten müssen, weil wir Essen, Wohnen, Bildung und Kultur genießen wollen, sondern weil wir ein zu finanzierende Ziel haben. Das Verhältnis zur eignen Arbeit würde sich ändern, der Preis, den Arbeitgeber*innen zahlen, müssten, wäre fast automatisch fair und das was getan werden muss würde sich auf viele Schultern verteilen. Wie viel glücklicher, entspannter und solidarischer könnte unsere Gesellschaft sein. Es gibt sicher viele andere Gründe, für ein Grundeinkommen zu sein, dies ist meiner und ich werde weiter darum streiten. Für mich ist der Kapitalismus nicht das Ende der Geschichte und die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen wird überwunden werden, ich nenne dies demokratischen Sozialismus und ein Grundeinkommen ist ein kleiner Schritt in dies richtige Richtung aber ein großer Schritt für die Menschen die heute sofort davon profitieren würden.