Dr. Michael Weber

Ich interessiere mich für die Frage, wie man Menschen tatsächlich die freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit ermöglichen könnte, statt ihr Leben – wie es derzeit Praxis ist – letztlich wirtschaftlichen Zwängen zu unterwerfen. Die freie Persönlichkeitsentfaltung ist nach meinem Verständnis trotz Grundgesetzvorgaben derzeit leider noch immer nicht gegeben – dazu braucht man sich nur die Sanktionsmöglichkeiten durch die Hartz-Gesetze anzusehen.

Ich stelle mir vor, dass unsere Wertegemeinschaft jedem Bundesbürger ein Grundeinkommen verfügbar machen sollte, ohne an seine Auszahlung Bedingungen zu knüpfen, damit die grundlegenden Bedürfnisse abgedeckt sind. Ausgehend hiervon könnte dann jeder gleichberechtigt agieren. Das ist sicher ein ambitioniertes Generationenprojekt, das grundlegende gesellschaftliche Veränderungen zur Folge hätte, aber in vielen Teilschritten realisierbar erscheint – beginnend mit einer Adressierung von Kinder- und Altersarmut. Es gibt dazu allerhand interessante Überlegungen und wir müssen endlich anfangen, die bisherige Flickschusterei am verkorksten, nicht mehr zeitgemäßen System zu unterlassen und schrittweise Dinge neu zu erproben. Stichwort: Experimentierfreudigkeit.

Diese Gesellschaft krankt aus meiner Sicht leider zunehmend an dem Prinzip, dass wirtschaftlichen Erfordernissen vieles andere untergeordnet wird. Wir sollten uns daher vielleicht einmal überlegen, ob wir die grundsätzlichen Anreize – derzeit Gewinnmaximierung – durch Gemeinwohlmaximierungsziele ersetzen können.

Gabriele Munkes

Ich halte das Bedingungslose Grundeinkommen für die richtige Antwort auf die Herausforderungen des digitalen Zeitalters. Das sture Beharren auf den Zwang zur Erwerbsarbeit ignoriert die politischen und technischen Entwicklungen – und das wachsende Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung, dass es wie bisher nicht weitergehen kann, wenn nicht immer mehr Menschen von Teilhabe und Wahlmöglichkeiten ausgeschlossen werden sollen.