Bündnis 90/Die Grünen
Wahlkreis 203: Trier
Platz 3 der Landesliste Rheinland-Pfalz
Persönliches Statement:
Ich unterstütze die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens seit Jahren. BefürworterInnen vertrauen darauf, dass Menschen sinnvolle Tätigkeiten verrichten möchten und die Gesellschaft davon profitiert.
Sinnvolles wird schon immer vielfach jenseits der Erwerbsarbeit geleistet. Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen wäre Erwerbsarbeit nicht unbedingt notwendig, um den Unterhalt zu bestreiten. Es wäre ein Zeichen von gesellschaftlicher Anerkennung für diejenigen, die wenig oder gar nichts verdienen. Häufig handelt es sich dabei um Menschen, die Kinder erziehen oder ältere oder kranke Menschen pflegen. Obwohl der tägliche Einsatz für andere existenziell wichtig für unsere Gesellschaft ist, wird er gegenüber der Erwerbstätigkeit schlechtergestellt. Daneben gibt es natürlich auch Menschen, die keiner Erwerbsarbeit nachkommen können. Ein Grundeinkommen würde Räume jenseits der Erwerbsarbeit öffnen und vielen mehr Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen.
Auch Berufstätige würden von einem Grundeinkommen profitieren. Viele Menschen haben heute das Gefühl, dass sie immer mehr in immer weniger Zeit schaffen müssen, dass der Druck stetig zunimmt und das Gefühl von Sicherheit verloren geht. Die Angst vor dem sozialen Abstieg in Deutschland ist ein weit verbreitetes Phänomen. ManagerInnen und FacharbeiterInnen sind gleichermaßen betroffen. Zeit für Muße, Familie oder Ehrenamt wird zunehmend knapp oder steht nicht mehr zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund kann ein Grundeinkommen die individuelle Wahlfreiheit deutlich erweitern. Es würden Freiräume für eine sinnvolle Gestaltung des Lebens- und Arbeitsumfeldes entstehen. Wer unzufrieden ist, würde an Freiheit gewinnen, den Beruf zu wechseln. Arbeitslose würden davor geschützt, jeden Job annehmen zu müssen.
Zur Person:
behindertenpolitische Sprecherin und Obfrau im Petitionsausschuss der Grünen Fraktion im Bundestag
Website: http://www.corinna-rueffer.de